Freundschaft auf altmodische Weise??
Das geheimnisvolle Schatzkästchen
Es war im März 2020!
Wie fast jeden Tag trafen wir uns schon früh an der Bushaltestelle im gleichen Wohnort.
Die gemeinsame Busfahrt zum Bahnhof, nutzten wir schon immer für einen Mädels Plausch.
Vorfühlen wie der Tagesablauf denn heute so ist.
Schließlich wollen wir uns auch heute wieder treffen.
Wer WIR sind?
Wir sind Patricia und Saskia!
Zwei Mädchen aus derselben Ortschaft die sich schon seit dem Windelalter kennen.
Und was UNS ausmacht ist:
WIR SIND DIE BESTEN FREUNDINNEN!!
Na ja, jedenfalls nach Bibi und Tina
Auf jeden Fall hatten wir uns dann auch getroffen.
Doch an diesem Tag hatten wir ein Gesprächs Thema, das uns doch in Zukunft mehr beschäftigen würde, als wir es uns je gedacht haben.
Immer wieder hieß es, es gibt einen Virus, der für alle Menschen gefährlich sein wird.
Das dieser Virus es uns nicht mehr ermöglichen würde UNS zu treffen?
Daran hat keiner gedacht.
Wirklich KEINER!
Tja, Mitte März war es dann wirklich so weit.
Der Lockdown wurde umgesetzt.
Und niemand wusste wirklich, wie man es richtig macht.
Ich hatte so den Eindruck, niemand fühlte sich wohl in seiner Haut.
Jeder wollte etwas tun!
Aber niemand wollte sich doch einengen lassen!
Besonders nicht, wenn man sich fast jeden Tag gesehen hatte. Sich alles von Auge zu Auge erzählt hatte.
Sich jede Sorge angesehen hatte.
Jede Freude und jedes Leid miteinander geteilt hatte.
Und……. sich dann auch mal in den Arm genommen hatte, WENN es einem danach war.
Sicherlich, es gibt in der heutigen Zeit eine Technik, die uns fast alles ermöglicht.
Doch ist es das, was einem persönlichen Kontakt das Wasser reichen kann?
NIEMALS!!
Erst nahmen wir es wirklich easy….
HURRAAAAAA Lockdown Ferien!!!
Nur ist es in Ferien nicht so, dass man auch Zeit miteinander verbringt?
Flausen auslebt und Abenteuer erlebt?
Tja! Damit war wohl Fehlanzeige.
Also, machten sich Patricia und Saskia auch in der ersten Zeit die Technik zu Nutze.
Schließlich war es per WhatsApp ja möglich sich mit Videoanruf zu erreichen.
Wenn das nicht ging, weil es immer wieder unterbrochen wurde, musste Skype herhalten.
Wir vertrieben uns die Zeit damit gemeinsam Stadt – Land – Fluss zu spielen.
Wir malten Bilder aus oder wir bastelten auch gemeinsam.
Eben nur mit dem Unterschied, dass Saskia bei ihr zuhause am Bildschirm saß und ich bei mir zuhause.
Hauptsache Zeit miteinander verbringen und sich sehen können.
Aber die Technik konnte nie unsere Gefühle so zum Ausdruck bringen, wie wir es ganz gerne gehabt hätten.
Was also nun tun??????
Grübel, Grübel und studiere…
Ach Menno!!!!
Eine Lösung musste her! Jetzt, sofort!!!
Nach einiger Folter der Gehirnwindungen dann die zündende Idee.
Keine Ahnung wer von uns beiden die Idee hatte.
War ja auch egal.
Wir beschlossen uns Briefe zu schreiben.
Ja, genau.
Auf alte herkömmliche Art und Weise.
Briefpapier und Stift.
Diese dann in Briefumschläge aber nicht per Post geschickt.
Nein, die Post wollten wir nicht belasten.
Wir haben uns jeden Tag auf den Weg gemacht und die Briefe jeweils bei der anderen in den Briefkasten geworfen.
Sozusagen kontaktlos.
Es war so spannend und kribbelig im Bauch.
Jeden Tag den Briefkasten zu öffnen, um ganz persönliche Gedanken von der BESTEN FREUNDIN lesen zu können.
Schon allein etwas materielles in Händen zu halten das seinen eigenen Geruch hat und dann auch noch so schön knistert.
Dieses Erlebnis hat man nur, wenn man auf alt herkömmliche Weise einen Brief in Händen hält.
Ja, was stand nun drin in diesen Briefen?
Eben alles was uns bewegte.
Was man manchmal auch gedacht hatte.
Wie wir uns fühlten.
UND?
Was wir alles wieder so miteinander machen, wenn alles wieder erlaubt ist ,m diese kleinen Briefe auch genügend Wert zu geben, hat auch jeder von uns eine Schatzkiste gebastelt und darin bewahren wir sie auch auf.
Und irgendwann, wenn es uns nicht mehr möglich ist uns täglich zu sehen, weil wir erwachsen geworden sind und eine Familie haben oder uns der Beruf in eine andere Richtung geweht hat, werden wir uns an unser Schatzkästchen erinnern und uns mithilfe dieser Briefe unsere Kindheit wieder zurückholen.
Freundinnen werden wir immer bleiben.
Egal wo wir uns befinden.
Denn:
Die besten Freunde sind nicht die, die du jeden Tag siehst.
Sondern die, die du in deinem Herzen trägst.
Und hoffentlich kommt es niemals aus der Mode Freundschaft auf die altmodische Art und Weise zu pflegen.