Psychosomatik
Was ist das?
Die Psychosomatik versteht sich als die Lehre von der gegenseitigen Beeinflussung von Körper, Seele und Geist.
Der Kern der Psychosomatik ist eine moderne Ansicht über die untrennbaren Zusammenhänge zwischen den drein.
Psychosomatik heißt auf deutsch: Vom Kopf in den Körper.
Wenn der Kopf krank ist, ist der Körper krank.
Von der Psyche ausgehende Veränderungen sind mit den körperlichen Prozessen eng verflochten.
Des Weiteren werden pathologische oder krankhafte Zustände ebenso durch ungünstige soziale Verhältnisse bedingt.
Psychosomatische Krankheiten entstehen durch anhaltend auftretende Faktoren, die sich belastend auf die Seele auswirken. Sowohl berufliche als auch private Sorgen drücken sich in physischen Erkrankungen aus. Obwohl sich die Patienten unwohl und Krank fühlen, können die Mediziner keine passenden Auslöser nachweisen.
So... von der sachlichen Seite her, wäre hier meine Arbeit getan.
Ich habe allerdings den Tipp erhalten, das auch von der emotionalen Seite zu beleuchten. Ich hab mich also hingesetzt und überlegt, was ich mit dem Thema verbinde... wann war das bei mir der Fall?
Spontan ist mir dann meine damalige Essstörung in den Sinn gekommen. Das hatte mit 16 Jahren angefangen und mir ging es richtig richtig schlecht. Ich war so übersättigt mit Prüfungsstress, Abschlussjahr, meine Ängste, Familie, Mobbing usw. das ich mehr und mehr den Appetit verlor. Ich konnte irgendwann nicht mehr richtig schlafen, bekam regelmäßig Bauchschmerzen, Kopfschmerzen und war öfter mal krank.
"Das war mein Geheimnis die letzten Jahre.“
Nie hatte ich jemandem erzählt, was los ist und es hat sich auch keiner Sorgen um mich gemacht, obwohl ich so dürr war. Ich aß in Gesellschaft, damit niemand merkt wie schlecht es mir (psychisch) geht, aber irgendwann hab ich mich auch von den restlichen Freunden distanziert, damit ich mich nicht ständig zwingen muss jemand zu sein, der ich nicht bin. 2013/2014 ging es mir extrem schlecht... Selbstmordgedanken... Ich fing an, dieses Nicht-Essen als Bestrafung zu benutzen, selbst wenn es mir mal besser ging und ich Appetit hatte. Ich hatte einen ziemlich großen und ausgeprägten Selbsthass entwickelt und es war das Einzige was ich noch kontrollieren konnte.
"Ab dem Zeitpunkt war mir klar, das es so nicht weiter geht."
Ich hatte nicht das Gefühl mich an jemanden wenden zu können, weil das Vertrauen weg war. Die Appetitlosigkeit hatte ich jahrelang und ich wog irgendwann mal nur noch 46 Kg. Besserung war erst in Sicht als ich 2014 in Therapie ging, aber ich musste mich erst wieder daran gewöhnen und Techniken erlernen mit Stress/Kummer/Wut/Angst/Trauer usw. umzugehen.
Heute, 13 Jahre später (seitdem die Appetitlosigkeit anfing) und mit 58 Kg, bin ich froh darüber mir Hilfe gesucht zu haben, weil es sonst so lange gegangen wäre bis mein Körper/Ich aufgegeben hätte... Bei meiner Therapeutin musste ich nie so tun als wäre ich glücklich oder erfolgreich, da war kein Druck. Ich hatte jemanden zum Reden. Nun hab ich Menschen um mich, die mir gut tun und zu denen ich ehrlich sein kann. Ich habe viel über mich selbst gelernt und wie man mit Schwierigkeiten umgeht und meinen Alltag stressfreier gestalte.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nicht alleine da draußen bin,
Redet darüber, redet miteinander!, redet auch gerne mit uns der LAK.
Eure Tina
Dieses Thema geht einem unter die Haut… Psychosomatik. Körper, Geist und Seele sind eine Einheit und wie sich das auf einen auswirken kann, erzähle ich euch mittels einer Geschichte über mich selbst, die glücklicherweise gut ausging.