Was hat Dich herausgefordert?
Ich hatte in meinem bisherigen Leben oft mit sehr starken, dominanten Menschen zu tun, habe Mobbing und Stalking am eigenen Leib erfahren dürfen und weiß aus eigener Erfahrung, wie allein und schwach man sich fühlen kann.
Wie hast Du es geschafft den Mut nicht zu verlieren und was ist Deine Mutbotschaft?
Damals hat mir jemand geraten, alles schriftlich festzuhalten.
Schnell habe ich gemerkt, dass man schreibend sehr gut verarbeiten kann.
Und, wie es so ist, wenn man sich wirklich für etwas interessiert, tun sich auch Wege auf: ich stieß zu einer Gruppe für kreatives Schreiben.
Hier wurden nach Herzenslust Geschichten erfunden. Leben, lieben, morden, Blümchen pflücken - Abenteuer auf Papier.
Hier erlebte ich, welche Freude und kreative Kraft im Schreiben steckt.
Als ich glückliche Mama eines Buben wurde, hat man mir ärzteseitig erklärt, dass ich ja schon "ziemlich alt" sei fürs Mutter werden.
Aus Angst, meinem Kind nicht mehr erzählen zu können, warum ich bin, wie ich bin, begann ich autobiographisch zu schreiben.
Das Ziel: meinem Sohn Geschichten hinterlassen, die von meinem Leben erzählen.
Das tue ich noch heute.
Aber etwas hat sich verändert: mein Blickwinkel. Ich schreibe für mich. Je mehr ich schreibe, desto aufgeräumter, stärker, ausgeglichener und zufriedener fühle ich mich.
Mit meiner Lust am Schreiben habe ich viele Menschen angesteckt.
So kam ich dazu, Schreibwerkstattleiterin für Schreibgruppen zu werden. Viele meiner Teilnehmerinnen und Teilnehmer begleite ich schon seit Jahren.
Mein Motto lautet: Wer schreibt, lebt zweimal.
Meine Mutbotschaft: Schreiben kann jeder.
Es gibt kein Falsch.
Fang einfach an.